J. Mertens

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J. Mertens (* 15. Juli 1968 in Lüdenscheid) ist ein deutscher Schriftsteller und bildender Künstler, zum Teil auch bekannt unter Weird J. Mertens oder Weird Jay. Sein Schaffen erstreckt sich fast ausschließlich auf den Bereich Horror/Phantastik.



Leben

J. Mertens wurde 1968 in Lüdenscheid als Kaufmannssohn geboren. Bereits als kleines Kind interessierten ihn stets die "Dinge jenseits des Vorhangs". Die Objekte seiner Ängste faszinierten ihn gleichermaßen, weshalb er sich schon früh in philosophischen Gedanken verlor. In der Schule ein Außenseiter und eher mäßiger Schüler, schrieb er mit ungefähr zehn Jahren seine ersten Kurzgeschichten, in denen der Hang zu düsteren Themenbereichen schon erkennbar war. Einige spätere Kurzgeschichten wurden in lokalen Zeitschriften veröffentlicht.

Durch seine schizoide Art blieb er bis ins mittlere Alter weitgehend der Öffentlichkeit fern. Seine berufliche Laufbahn zeigt einen entsprechend wirren Verlauf: Kaufmann, Fabrikarbeiter, Versicherungsvertreter, Journalist, Alltagsbegleiter, Zeitungsbote, Lagerist, Texter und schließlich Schriftsteller und bildender Künstler.

Nach seinem Umzug in die Nachbarstadt Altena im Jahre 1999 lebte er zunächst wie ein Eremit und betrieb einsame Studien in Sachen Psychologie, Metaphysik und Okkultismus. Zu dieser Zeit verfasste er drei grenzwissenschaftliche Abhandlungen, die nicht mehr lieferbar sind. Einen Band mit gesammelten Kurzgeschichten veröffentlichte er, wie auch seine ersten Romane, im Eigenverlag.

Mit seinem ersten Extremwerk "Home Invasion - Die Faust des Terrors" landete er 2017 kurzzeitig einen Szenebestseller im Hardcorebereich. Dies führte zu einer Zusammenarbeit mit dem zu dieser Zeit frisch gegründeten Blutwut-Verlag.

Nach einer gescheiterten Ehe konzentrierte sich Mertens ab 2018 intensiv auf ein umfassendes Kunstprojekt unter dem Namen "Obscura Nox", das nicht nur Schriftstellerei, sondern viele Sparten düsteren schöpferischen Wirkens vereinigt. Berüchtigt waren anfangs in diesem Zusammenhang vor allem Bilder, die er mit eigenem Blut erstellte.

Der Blutwut-Verlag schloss Anfang der Zwanzigerjahre seine Pforten und Mertens wechselte zum Redrum-Verlag, wo bis heute seine Romane erscheinen. Kunstbände, Lyrik und Kurzgeschichten veröffentlicht er weiterhin im Eigenverlag.

Seit 2023 ist Mertens neben der Schriftstellerin Jette Jansen Mitorganisator der zwei Mal im Jahr stattfindenden Bernburger Lesenacht.

Privates

Mertens ist seit jeher notorischer Sammler von Grusel- und Horroraccessoirs. Zum Zeitpunkt des Entstehens seines Projektes "Obscura Nox" strich er die Wände und Decken seiner Mietswohnung schwarz und fristete sein Dasein in fast völliger Dunkelheit. Nebenbei ist er ein großer Fan von Rockmusik in all ihren Spielarten.

Werk

Mertens richtet sich nie nach dem Zeitgeist und lässt sich in keine vorgegebene Schablone pressen. Dieser Umstand macht einige seiner Romane und Kurzgeschichten nicht nur besonders erschreckend, sondern zuweilen auch sehr unbequem. Seine Geschichten decken die gesamte Bandbreite des Grusel-, Horror- und Phantastikspektrums ab. Dazu zählen klassische Geistergeschichten ebenso wie Mysterythriller und Splatterromane, die vereinzelt auch die Grenze zum Hardcore überschreiten.

Ein gerne genutztes Stilmittel seiner Geschichten sind innere Bezüge. So begegnet man in dem Werwolfroman "Im Todeskreis der Wölfe" ganz unvermittelt dem Vater des Sherrifs aus "Schwarze Sau". In "Morbid Soldiers" spricht einer der Hauptakteure von einem alten Freund, der bereits in "Home Invasion - Die Faust des Terrors" als Auftragskiller auftaucht.

Bibliografie

Trivia

Als Mertens mit 21 Jahren an Windpocken erkrankte, nutzte er die Zeit, um das gesamte Schriftgut von Edgar Allan Poe zu studieren. Dieser beeinflusste ihn ebenso wie H. P. Lovecraft, dessen Komplettwerk er ebenfalls erfolgreich hinter sich brachte.

Um 2016 wurde Mertens mit Edward Lees "Das Schwein" konfrontiert und sah sich dadurch herausgefordert, ein Buch zu verfassen, dass diesen Hardcoreroman übertraf. "Home Invasion - Die Faust des Terrors" war ursprünglich nur als eher witziger Zwischenwurf geplant. Gerade dieser avancierte jedoch in kurzer Zeit zum Verkaufsschlager in der Hardcoreszene. Aufgrund dieses Erfolges verfasste Mertens zwei weitere Romane dieser Art: "Schwarze Sau" und "Abrechnung mit dem Universum", welches es 2021 in die Midlist des Skoutz-Awards schaffte. "Dass ich in dieses Subgenre eingetaucht bin, war mehr ein seltsamer Zufall", sagt der Schriftsteller heute. "Meine eigentlichen Schwerpunkte liegen im Mainstream, wenngleich ich auch ab und zu einen Sprung in die Splatterecke wage. Diese drei Bücher in Sachen Hardcore sollten reichen."

"Es gibt keinen Schriftstellerhimmel, und die blinde Akzeptanz vorgegebener Tabus führt todsicher in die Bedeutungslosigkeit. Wer erfolgreich Schrecken verbreiten will, muss zwangsläufig so frei sein wie der Satan selbst!" Dieses Zitat von Mertens wurde zeitweise als Bekenntnis zum Bösen gewertet, vor allem in Verbindung zu dessen Beschäftigung mit okkulten Themen. Gemeint ist jedoch mehr das Streben nach totaler Freiheit innerhalb des Geschriebenen sowie die Ablehnung von Zensur.

Kritiken

"Mertens modifiziert die Sprache zu einem hitzebeständigen Datenträger, zu einem Hybrid aus Dichtung und Dämonie, der inmitten züngelnder Flammen nicht nur weiterexistiert, sondern vielmehr von der Verzehrung (!) selbst gespeist wird." (Peter Pitsch, Künstler und Autor)

Weblinks

Obscura Nox